Bassersdorf: Der Ort befindet sich genau zwischen den Städten Zürich und Winterthur und gelangte darum in der Zeit der Aufklärung als Transit-Dorf zwischen Zürich und Winterthur zu bescheidenem Wohlstand

von rico loosli webmaster und provider
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Der Name Bassersdorf deutet auf alemannischen Ursprung im 8. bis 9. Jahrhundert hin. In den Traditionsnotizen des Stiftes Einsiedeln aus dem 10. bis 14. Jahrhundert findet sich ein kurzer Vermerk, wonach der Mönch Eberhard dem Kloster seinen Hof zu Basselstorff vermachte. Eine entsprechende Urkunde ist nicht mehr auffindbar. Doch in einer gesiegelten Schenkungsurkunde des Edlen Gerung an das Kloster St. Martin auf dem Zürichberg vom 15. November 1155 ist Bassersdorf erstmals erwähnt. Die Habsburger, dann die Grafen von Toggenburg waren Inhaber der Herrschaft und des Blutgerichts. Diese gingen dann an Zürich über, das bis 1798 ihre Herrschaftsrechte durch die Landvogtei Kyburg ausüben liess. Dann trat Bassersdorf, das nicht eben viel von sich reden machte, einen Augenblick aus der Namenlosigkeit: 1798 wurde Bassersdorf Hauptort eines Distrikts, der aber bald im Bezirk Bülach aufging. Daran erinnert, dass Bassersdorf heute Sitz eines Notariates ist.

Bassersdorf, ziemlich genau in der geographischen Mitte des Kantons Zürich gelegen, wurde seit je von Westen nach Osten wie von Norden nach Süden stark vom Verkehr tangiert (Verbindungen Winterthur – Zürich und Unterland – Oberland). Nach dem Bau der neuen Landstrasse Zürich – Tagelswangen – Kemptthal – Winterthur, 1841 bis 1845, beklagten Handwerker und Wirtsleute grosse finanzielle Einbussen, da die Fuhrleute nun den alten Weg über Bassersdorf und die mühsame Steig, die meist nur mit Vorspann bewältigt werden konnte, kaum mehr benützten. Die Einwohnerzahl sank, doch die verlockende Aussicht auf eine Bahnlinie weckte neue Hoffnungen. Am 6. Oktober 1872 beschlossen die Stimmbürger von Bassersdorf «mit an Einmut grenzender Mehrheit», sich mit 100'000 Franken an der zukünftigen Nationalbahnstrecke Winterthur–Zofingen zu beteiligen «in der Meinung, dass eine Station in der nächsten Nähe des Dorfes angelegt werde». Seit 1877 stand also dieser Bahnhof im Herzen von Bassersdorf. Das Dorf wuchs um die Station, die zuerst von der Nationalbahn, später von den Bundesbahnen bedient wurde. Seit Frühjahr 1980 ist der Bahnhof stillgelegt, seit September 2012 abgerissen.[6] Im Zusammenhang mit der neuen Flughafenlinie und dem Ausbau auf Doppelspur wurde am südlichen Dorfrand eine neue Station errichtet. Die Bahn «zerschneidet» das Dorf nicht mehr. Mit der neuen Bahnlinie richtet sich das Leben nun mehr und mehr nach Zürich und dem Flughafen.

Seit 1931 gehört auch Baltenswil zu Bassersdorf. Dieses Dörfchen hat seinen ländlichen Charakter bis heute behalten. 1932 wurde die Siedlung Schatzacker gegründet, die auf der Idee der Freiwirtschaft beruhte.